Der Mond kommt zu Besuch nach Gent. Zumindest scheint es so: Luke Jerram lässt seine beeindruckende Reproduktion des Himmelskörpers direkt über den Köpfen des Publikums strahlen. Ein echtes Highlight beim Genter Lichtfestival, das 2011 an den Start ging und alle drei Jahre die dunkle Jahreszeit mit leuchtenden Kunststücken erhellt. Diesmal präsentiert die Freiluftschau über 30 Werke, denen die schöne Altstadt von Gent eine denkbar stimmungsvolle Kulisse bietet.
Auf einem Spaziergang von rund sieben Kilometern kann man dort die Installationen, Licht-Shows und Performances erleben – an Brücken, Häusern, Kirchen, auf Plätzen und auch auf den alten Türmen der Stadt. Einer von ihnen scheint, oh, Schreck, in Brand geraten. Auch auf den Kanälen wird es hell und in Parks, wo man etwa riesige Porträts von Genter Bürgern auf Bäumen leuchten sieht.
Zum zehnjährigen Jubiläum werden einige besonders gelungene Arbeiten vergangener Ausgaben neu inszeniert. Darunter die 2012 erstmals präsentierte Cattedrale di Luce von Famiglia De Cagna – eine Art Tunnel aus fast 80.000 kleinen LED-Lampen, die kaum Strom verbrauchen. Oder auch die 2015 gezeigte Cloud: Von Caitlind Brown und Wayne Garrett konstruiert aus tausenden Glühlampen. Man kann sie einzeln aus- und einschalten und der Wolke auf diese Weise immer wieder eine andere lichte Gestalt verleihen.
Eine eigene App informiert über den Rundgang, die Kunstwerke und ihre Schöpfer. Auch über das Programm der fünf Festivaltage. Am 14. November endet das Spektakel. Danach verschwindet auch jener exklusive Mond über Gent, und man wird sich wieder mit dem Leuchten aus der Ferne zufriedengeben müssen.
Lichtfestival Gent 10. bis 14. November 2021
https://lichtfestival.stad.gent/de