Der Boulevard hatte die Düsseldorfer Ausgabe des Eurovision Song Contest schon als »Pannen-Grand-Prix« kleingetitelt, als in der Arena noch am Aufbau der Show-Kulissen gearbeitet wurde. Dabei präsentierte sich die Landeshauptstadt während der zwei ESC-Wochen so tolerant wie selten. Eine ESC-Broschüre lud zu einem »Aktionstag der Schwulen«, der am Ende dann aber doch nicht stattfand, weil irgendjemand ein »w« in den Text getippt hatte, das dort nicht hingehörte. Also sangen die Schulen: 3.500 Kinder durften in der Airberlin World ein Medley aus Biene Maja, Pippi Langstrumpf und Heidi-Songs anstimmen. Die Airberlin World, von Fans auch keck »Lena Arena« genannt, hatte die Stadt eigens für den heimischen Zweitligaclub als Ausweichspielstätte bauen und nach der Show wieder abreißen lassen. 2,8 Millionen Euro kostete das mobile Stadion – Peanuts im Vergleich zum gefühlten Werbewert des ESC. Und von den überregionalen Neidern (»schuldenfrei, aber unsexy«) hat man sich die gute Laune auch nicht verderben lassen. Denn die besten Partys sind ja ohnehin die, auf denen man sich selbst feiert. Gewinner gab es auch: Ell und Nikki aus Aserbaidschan. | ANK

2003–2013 EIN RÜCKBLICK
01. Feb.. 2013