Sie spielt Bariton- und Altsaxophon, Flöte und Blassklarinette. Sie komponiert Musik nicht nur für eigene Alben, sondern für Theaterinszenierungen, Performances, Stummfilm-Aufführungen oder Ausstellungen. Ihre Tonträger werden regelmäßig ausgezeichnet. Nun kommt Linda Fredriksson nach Münster, um am 6. Oktober im LWL-Museum für Kunst und Kultur Stücke aus ihrem Album »Juniper« zu präsentieren. Aber vor allem auch, um ein Festival zu eröffnen, das gleichsam für Vielfalt steht:
Bei der zwölften Ausgabe des Münsterland Festivals stehen bis 5. November rund 50 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Konzerte, Ausstellungen und Exkursionen an zum Teil historischen Orten – etwa im Schloss Diepenbrock in Bocholt, im Herrenhaus Harkotten oder im Münsteraner Geomuseum, das in einem ehemaligen Adelspalais untergebracht ist.
Zu Gast ist diesmal Finnland. Wer das Programm studiert, begegnet einem Who‘s Who der hiesigen Klassik-, Folk-, Singer-Songwriter- und Jazzszene: Aus dem Hohen Norden ins Münsterland kommen etwa Terhi Dostal, Maija Kauhanen, Elia Lombardini, Antti Paalanen, Jukka Perko, Désirée Saarela, das Drummer-Trio Jarmo Saari Republic, Alexi Tuomarila und das Finntango-Ensemble Uusikuu. Das Abschlusskonzert bestreitet am 5. November Iro Haarla. Auf Burg Vischering entführt die vielseitige Finnin – Pianistin, Harfenistin, Komponistin und Bandleaderin – mit ihrem Electric Ensemble in eine Klangwelt, die durch afro-amerikanische Rhythmen inspiriert ist.
Grafik im Kloster Bentlage
Auch wenn Musik einen großen Part beim Münsterland Festival spielt, gibt die Leiterin Christine Sörries auch anderen künstlerischen Disziplinen Raum. Kloster Bentlage in Rheine zum Beispiel ist Schauplatz des Grafikprojekts »prINT«. Tiina Kivinen, Minna Louhelainen und Janne Laine waren schon im Mai vor Ort, um sich in der Werkstatt der Druckvereinigung umzusehen. Die Ausstellung der drei Finn*innen unterstreicht, dass Druckgrafik in ihrem Heimatland einen hohen Stellenwert hat.
Was den Film angeht, so präsentiert das Münsterland Festival mit der Filmwerkstatt Münster zwei Werke. Im kult in Vreden laden die Regisseure Juuso Laatio und Jukka Vidgren zu einem »Heavy Trip« ein; im Mittelpunkt des Roadmovie steht die Heavy-Metal-Band »Impaled Rektum«. Derweil flimmert in der Alten Brennerei in Ennigerloh »Helden des Polarkreises« über die Leinwand – die Komödie von Dome Karukoski erzählt von einer Irrfahrt durch Lappland. Wer einen festen (und kuscheligen) Ort ansteuern möchte, dem sei das Außengelände des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst empfohlen. Hier will Jan Philip Scheibe am 20. Oktober eine finnische Sauna errichten – Mitschwitzen beim Löyly, so heißt der finnische Aufguss, ist ausdrücklich erwünscht. Schließlich versteht Scheibe seine Sauna als soziale Skulptur.
Münsterland Festival
6. Oktober bis 5. November