Ateliers und Messen, Conceptstores, Ausstellungen und Labore: Wer Design in den Niederlanden entdecken will, kommt an der Region Nordbrabant gar nicht vorbei. Denn hier startet am 19. Oktober die »Dutch Design Week« in Eindhoven, das größte Design Event in Europa. Zeitgleich werden noch bis 27. Oktober im benachbarten Breda beim Festival »Grafic Matters« aktuelle Trends des Grafkdesigns vorgestellt. Dass das größte Design Event in Europa gerade nicht in einer Metropole stattfndet, hat natürlich seine Gründe: 230.000 Einwohner leben in Eindhoven, das statt aufgekratztem Hipstertum lebendige Kreativität bietet. Und das nicht erst seit gestern: Hier wurde die Technologiefrma Philips gegründet, hier entstehen bis heute in einem Research Lab ständig Innovationen. Und hier sitzt auch die renommierte Design Academy.
Ateliers, Conceptstores und Street-Food-Märkte
Die Städte der Region Nordbrabant zeichnen sich durch eine Mischung aus interessanter Architektur, Dutch Design und ambitionierten Stadtentwicklungsprogrammen aus: Da wären zum Beispiel die historischen Fabrikgebäude und das umgenutzte Bahngelände in Tilburg, die »Spoorzone«, die sich heute mit zahlreichen Ateliers, Conceptstores und Street-Food-Märkten, mit kleinen Hotels und Gastronomien in lebendige, urbane Zentren verwandelt haben. Oder das Van Abbemuseum, das durch seine unkonventionelle und experimentelle Art, zeitgenössische Kunst und Design zu kombinieren, auch überregional bekannt ist.
Im digitalen Zeichenstudio mit Vincent van Gogh
Nicht nur für Architekturtouristen ist der dekonstruktivistische Erweiterungsbau des Kunsthauses von Abel Cahen interessant, der von außen wie eine große Skulptur wirkt. Hinzu kommen das Design-Museum »Den Bosch« in ’s-Hertogenbosch, das Philips Museum in Eindhoven, in dem anschaulich Technik- und Unternehmens-Geschichte gezeigt wird, und das Textilmuseum in Tilburg. Das Besondere: Die Museen in Nordbrabant sollen keine reinen Schauräume sein. Sie setzen stark darauf, die Besucher miteinzubeziehen. In »Vincents Tekenlokaal« in Tilburgs »Spoorzone« kann in einem digitalen Zeichenstudio dem jungen Vincent van Gogh nachgeeifert werden, im Tilburger »Textielmuseum« geben Führungen mit ehemaligen Arbeitern und regelmäßige Workshops Einblicke in die Stoffentwicklung und -produktion.
Wenn das Essen zum Erlebnis wird
Das ist nicht zuletzt für Familien spannend, die mit ihren Kindern Design und aktuelle Trends entdecken wollen. Sich allein von der eigenen Neugier leiten zu lassen ist aufregend, kostet aber auch Zeit. Die Infoseite visitbrabant.com erleichtert es Besuchern, die diese Zeit nicht im Übermaß mitbringen – hier gibt es Vorschläge für zwei- und auch mehrtägige Besuche der Region. Das 48-Stunden-Programm für Familien mit Kindern startet in Eindhoven mit dem spektakulären Restaurant »Dinner in Motion«, in dem mit 360-Grad-Projektionen das Essen zum Erlebnis wird.
Im größten Indoor-Skate-Park der Benelux-Länder
Danach geht es in die »Ontdekfabrik«, in der Technik erforscht werden kann, und schließlich zur »Area 51«, in den größten Indoor-Skate-Park der Benelux-Länder. Am zweiten Tag steht dann Tilburg auf dem Programm: mit einem Essen im »De Wagon« in der »Spoorzone« oder einem Besuch in den 40 surrealen Erlebnisräumen des Labyrinths »Doloris‘ Meta Maze«. Der ebenfalls neue Kalender auf der Internetseite macht mit seiner Vielzahl an kleinen und größeren Veranstaltungshinweisen Lust, die Städte der Region Brabant auch abseits der jährlichen Highlights wie eben der »Dutch Design Week« kennen zu lernen. Zum Beispiel beim »STRP Festival« im April 2020, bei dem die Zukunft des digitalen Designs und audiovisueller Medien in Ausstellungen, Performances und Workshops gezeigt wird.
19. bis 27. Oktober, Dutch Design Week Eindhoven
bis 27. Oktober, Grafic Matters, Stokvishallen, Breda