TEXT: ULRICH DEUTER
Welches Interesse könnten, dürften wir an Hitlers auf einmal auftauchender Taschenuhr haben? Wäre sie ein historisches Zeugnis, das wir bewahren müssten? Görings Privatjacht besaß bezeichnenderweise jener windige stern-Reporter, Tagebuch-Fälscher Konrad Kujaus Kumpan. Den Hinterlassenschaften der Nazis, wenn sie nicht ohnehin mit Blut beschmiert sind, haftet etwas dermaßen Ekliges an, dass wir davor zurückschrecken, sie zu erhalten. Auschwitz, Bergen-Belsen sind zu Gedenkstätten für die Opfer geworden; was aber gehen uns die Orte an, wo die Täter sich drillten und feierten? Was interessiert uns Vogelsang?
Den zwitschernden Namen hat sich ein Baukomplex angeeignet, der sich auf einem Bergrücken der Nordeifel, kurz vor der belgischen Grenze, östlich von Monschau in knapp 500 Metern Höhe erhebt, etwa zwei Dutzend Großgebäude in wahrhaft idyllischer Lage – und von finsterster Herkunft: Vogelsang war eine »Ordensburg«, eine Elite-Schulungsanlage der Nazis. Die Zuchtanstalt überlebte den Krieg fast unversehrt und konnte danach mit gutem Gewissen vergessen werden, denn seit 1950 nutzt die belgische Armee die Bauten als Kaserne und die umliegende Landschaft als Truppenübungsplatz, bis heute liegt Vogelsang unter dem 43 Quadratkilometer großen Tarnnetz eines militärischen Sperrgebiets versteckt.
Bis zum 31. Dezember 2005, genau gesagt. Dann lüftet sich die Bedeckung, das Militär zieht ab und es sind wir, die zusehen müssen, was wir mit Vogelsang anfangen: die Bundesrepublik Deutschland als Eigentümer, das Land NRW, der Kreis Euskirchen, die Bewohner der Eifel und alle, denen die NS-Vergangenheit nicht gleichgültig ist.
Diese Vergangenheit beginnt im speziellen Fall am 22. September 1934, der Grundsteinlegung der »Ordensburg« Vogelsang. Bauherr ist der Reichsschulungsleiter der NSDAP und Chef der Deutschen Arbeitsfront, Robert Ley; Baumotiv die Entschlossenheit der Nazi-Führung, im großen Maßstab kleine Führerlein heranzuzüchten. Sofort nach der Machtübernahme 1933 hat das Reichserziehungsministerium »Nationalpolitische Erziehungsanstalten« (umgangssprachlich »Napola«) gegründet, NS-Oberschul-Internate. Als Konkurrenzunternehmen desselben Zuschnitts erfinden Ley und Reichsjugendführer Baldur von Schirach 1937 Adolf-Hitler-Schulen (AHS), die den staatlichen Lehrplänen ganz entzogen sind und der Partei unterstehen. Beide Institutionen treffen ihre Schülerauswahl nach rassistischen Gesichtspunkten und folgen einem Lehrplan, auf dem Wehrsport und Gehorsamsrituale sowie die Einübung in die NS-Ideologie ganz oben stehen.
Die Absolventen dieser Schulen sind für Schlüsselpositionen in Wirtschaft und Gesellschaft ausersehen. Vorher soll (nach Reichsarbeitsdienst und Wehrmacht) auch die zweite Stufe der nationalsozialistischen Elitenbildung absolviert werden, die »Ordensburgen«, von denen zeitgleich mit Vogelsang zwei weitere entstehen: in Crössinsee in Pommern sowie in Sonthofen im Allgäu. Die dritte Stufe, eine Hochschule der NSDAP am Chiemsee, wird nie verwirklicht – die Ordensburgen jedoch wachsen rasch, der Baukomplex Vogelsang wird dank der Leistung von bis zu 1500 Arbeitern nach nur zwei Jahren Bauzeit fertig gestellt, am 24. April 1936 werden alle drei Erziehungsanstalten in einem Crössinseer Festakt an Hitler übergeben. Auch in Vogelsang rücken die ersten Schüler ein, Männer ab 25 Jahren, die »Junker« heißen.
Stärker noch als bei den NS-Schulen ist die Konzeption dieser weiterführenden Anstalten durch den Ordensgedanken geprägt: durch die mythische Reminiszenz ans Deutschrittertum sowie, ganz diesseitig, die Nachahmung der SS. Orden meint Elite, Burg Herrschaft – daher die Ortswahl fern ab der Städte, daher eine Architektur, die an Burgen erinnern soll, daher die Uniformierung der Schüler mit einer SA-SS-Mischuniform, daher das Motto: »Den Eltern fremd, der Partei unbedingt verschworen«. Ein Holzschnitt des in Essen geborenen Nazi-Künstlers Georg Sluyterman von Langeweyde von 1937 zeigt einen unbestimmt mittelalterlichen Ritter und einen Hakenkreuz tragenden Jungmann gemeinsam reitend vor der Kulisse der Ordensburg Vogelsang.
»Hier sollen Führer für das Volk erzogen werden, keine Theologen, aber Führer, Prediger und Werber, fanatische Menschen, die von dem Glauben an Deutschland beseelt sind«, so hatte Robert Ley bei der Grundsteinlegung Vogelsangs den Erziehungsauftrag der Ordensburgen formuliert; Förderung des Draufgängertums (in täglichen Sportwettkämpfen), Einübung ins Führer-Gefolgschafts-Prinzip (in Gemeinschaftserlebnissen), Vermittlung der Rassenideologie (in Vorträgen und Schulungen) – daraus besteht jetzt der Stundenplan. Die Gewichtung ist so eindeutig, wie sie schon in Mein Kampf formuliert war: erst Körper und Willenskraft, dann der Geist. Die Schüler müssen nichts mitbringen außer ihrer arischen Abstammung und Treue zur Partei; die Lehrer sind in der Regel keine ausgebildeten Pädagogen, sondern NSDAP-Funktionäre, oft kaum älter als die Schüler; ein zusammenhängender Lehrplan fehlt. Die Folge dieser völlig praxisfernen, lediglich Fanatismus und Dünkel mästenden Ausbildung ist, dass die gewollten nationalsozialistischen Nachwuchsführer nicht entstehen, zumal viele Kandidaten dem Stoff nicht folgen können (wie ein NS-internes Memorandum klagt). Folge ist aber auch, dass mit den Absolventen der Ordensburgen extrem fanatisierte Nazis vor allem in die Wehrmacht entlassen werden, die inzwischen im Krieg steht.
1939 nämlich wird der Unterrichtsbetrieb auf den drei Burgen eingestellt, kein einziger der insgesamt 2000 »Junker«, die je ein Jahr in Vogelsang, Crössinsee und Sonthofen hätten dressiert werden sollen, hat den gesamten Ausbildungsgang durchlaufen. Vogelsang dient nun der Armee als Lazarett, diversen AHS als Internat, auch einmal schwangeren Eifel-Frauen als Entbindungsstation (was zu dem Gerücht führt, Vogelsang sei eine Zuchtanstalt im »Lebensborn«-Programm). Am 4. Februar 1945 wird Vogelsang von Truppen der 9. US-Division eingenommen, quasi ohne Gegenwehr, weswegen es relativ geringe Schäden davon trägt. Nach kurzer Zwischennutzung durch die englische Armee gehen »Burg« und umgebendes Gelände 1950 in den Besitz der belgischen Streitkräfte über, seit Ende 1969 gehört das Areal der Bundesrepublik, 1989 kommt ein Großteil der Gebäude unter Denkmalschutz.
Dass eine Armee Bauten in einem Truppenübungsgelände nutzt und erhält, wie die belgische es (auf übrigens vorbildliche Weise) tat, ist verständlich, auch wenn diese Bauten von dem Staat errichtetet wurden, der das eigene Land überfiel. Demnächst aber verlassen die Belgier ihr »Camp Vogelsang«, das militärische Übungsgelände wird Teil des am 1. Januar 2004 ins Leben gerufenen, 107 Quadratkilometer großen Nationalparks Eifel – warum soll sich ein höchst geschütztes Naturgelände fortan mit einem Gebäudekomplex kontaminieren, in dem gewissermaßen der Nazischweiß zu riechen, das Grölen des Horst-Wessel-Lieds zu hören ist?
Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, plädierte unlängst dafür, Vogelsang verfallen und so zum Mahnmal werden zu lassen. Auch der angesehene liberale Politiker Burkhard Hirsch sprach sich auf einem Symposion der Landesregierung zur Folgenutzung Vogelsangs für einen Teilabriss aus, weil Vogelsang keine »Burg«, sondern eben Nazi-Schulungskaserne gewesen seien. In der Tat ist Vogelsang ein Täterort, der drittgrößte erhaltene nach dem Nürnberger »Reichsparteitagsgelände« und dem Erholungszentrum »Prora” auf Rügen. Auch wenn Vogelsang eines nicht ist, Mordstätte – es schmerzt, sich Gedanken um seine Erhaltung zu machen, während Dutzende von Synagogen nur noch als Hinweistafel existieren. Sicher, ein Abriss würde Geld kosten; der Erhalt aber auch: Hier geht es um 76.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, die jährlich bis zu 2,5 Millionen Euro Unterhalt verschlingen.
Vor allem jedoch: Was soll da erhalten werden? Ist nicht Vogelsang Nazi-Architektur? Die Auffassung, in der Anlage – so wie sie dasteht – spiegele sich der NS-Erziehungsgedanke unmittelbar wider, ist sicherlich hineininterpretiert, auch wurden geplante Bauten tatsächlich faschistischen Ausmaßes nicht realisiert. Das heutige Vogelsang, das ist ein von dem Kölner Architekten Clemens Klotz im Nazi-Auftrag geplantes, von seinem Kollegen Carl F. Liebermann ausgeführtes Ensemble von Bauten, das sich stockwerksgleich einen Berghang oberhalb der Urfttalsperre hinaufzieht: unten Sportanlagen, Hallenbad und »Thingplatz«, darüber »Kameradschaftshäuser« (Schlafstätten für je 50 Mann), noch weiter oben das »Gemeinschaftshaus« (mit Hörsaal), der »Burgturm« (ein Wasserspeicher mit darunter liegender »Kultstätte«) sowie die »Burgschänke« (samt ihrer originalen Einrichtung). Das »Haus für weibliche Angestellte« (heute »Redoute« genannt) liegt etwas abseits, ein großes zweiflügeliges Torensemble bildet die Einfahrt zum Gesamtareal, dessen Bauten eine Fläche von etwa 500 mal 1200 Metern bedecken. Insgesamt wurde nur ein Drittel der ursprünglichen Klotz-Pläne verwirklicht, ein riesiges KdF-Hotel (das dem Ordensgedanken stark widersprochen hätte) blieb Papier, ebenso ein monströses »Haus des Wissens«, das die Anlage krönen sollte: Grundfläche 300 mal 100 Metern, mehr als 50 Meter hoch und noch einmal überragt von einem 200 Meter hohen »Turm der Weisheit«. Wäre dieser Koloss Speer’schen Ausmaßes verwirklicht worden, wir hätten es allerdings mit menschenverachtender Nazi-Architektur zu tun; gegossen wurden aber lediglich einige Fundamente, auf denen die belgische Armee eine Kaserne (»Van Dooren«) errichtet hat. Ebenfalls nach dem Krieg entstand ein riesiges Kino (mit wunderschöner originaler Einrichtung der 50er Jahre).
Das »Camp Vogelsang« ist militärisches Sperrgebiet, seine Bauten sind für die Öffentlichkeit unzugänglich. Ein von belgischen und deutschen Offizieren geführtes Sightseeing führt an einen traumhaft hoch über dem Urftsee gelegenen Ort, der einen königlich weiten Blick ins Land bietet; die »Ordensburg« aber gibt sich unspektakulär, ja fügt sich geradezu in die Landschaft ein. Das Zentrum der Anlage, das Gemeinschaftshaus, wirkt dabei nur unelegant, schlimmstenfalls klobig: Zwei Flügel (von ursprünglich vieren) gruppieren sich um einen Innenhof (seiner Skulpturen wegen »Adlerhof« genannt), talseitig schließen sich zwei weitere Flügel mit offenen, an Burgen-Wehrgänge erinnernden Wandelgängen an. Der Burgturm hat trotz seiner 40 Meter Höhe nichts von der Gewalt eines Bergfrieds. Der biedere Gesamteindruck wird durch dicke Holzstützen, Schieferdächer und Bruchsteinmauerwerk (Grauwacke über Ziegel- oder Betonwänden) noch verstärkt. Sich die knallenden Stiefel auf dem unter dem Gebäude liegenden Appellplatz wegzudenken, fällt nicht schwer; lediglich die immer wieder auftauchenden, monumentalistisch-ausdrucksleeren Plastiken und Reliefe des Kölner Bildhauers Willy Meller erwecken Widerwillen, auch wenn alle NS-Namen und -Symbole entfernt sind. (Nur im Turm soll noch ein Fußboden-Hakenkreuz existieren.) Anders eben als in der bildenden Kunst gab es 1933 in der Architektur keinen Bruch: Klotz’ Entwurf bedient sich relativ brav der Formensprache der (schon damals rückwärtsgewandten) »Heimatschutz«-Architektur der Jahrhundertwende und fügt vor allem seine Anfangsbauten gekonnt in die Topografie der Landschaft ein; erst die Gebäude der zweiten Bauphase wie das schon auf ebenem Gelände liegende Torhaus richten sich zu einer gewissen Monumentalität auf (was auf Einflüsse Speers, vielleicht Hitlers selbst zurückzuführen ist); aber auch sie sind keinesfalls unmäßig.
Um das eingangs gebrauchte Bild aufzugreifen: Wir haben es hier zweifellos mit Hitlers Taschenuhr zu tun, doch ohne sein Monogramm. Der Hinterlassenschaft haftet etwas Unangenehmes an, zumal Hitler, Göring, Goebbels und andere NS-Größen den Ort durch ihre Besuche aufluden. Durchaus aber ließe er sich im besseren Sinne nutzen. Er besitzt kein spezifisch nationalsozialistisches Gesicht, seine Architektur wäre von irgendwelchen konservativen Auftraggebern im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ähnlich gebaut worden. Wenn man das Gelände zwischen den Gebäuden freundlich-parkähnlich begrünt, wenn man vielleicht die bildhauerischen Machenschaften Mellers künstlerisch verfremdet und auch sonst hier und da die ästhetische Moderne Zeichen setzen lässt, kann es gelingen, diesen Ort geistig gegenzubesetzen.
Die Zukunft Vogelsangs ist noch verschwommen, eines nur ist klar: Es bleibt im Wesentlichen erhalten; Pläne, es abzureißen, fegte nicht zuletzt das Argument vom Tisch, dies würde der Neonazi-Szene einen Kultort bieten. Bleibt Vogelsang, dann muss es aber der Ort sein, an dem eine Dauerausstellung zur Historie und zum Wirken von NS-Erziehung und -Indoktrination entsteht – etwas, was im Übrigen in der Bundesrepublik bisher so nicht existiert. Ein Sujet, über das Aufklärung immer noch nötig ist, denn die Nazi-Lehrpläne kamen nicht vom Hakenkreuzhimmel gefallen, sondern griffen Traditionen der preußischen Militärerziehung auf und banden Inhalte von Reformpädagogik und Jugendbewegung ein – weswegen Napola, AHS und »Ordensburgen« den Deutschen der 30er Jahre vermutlich, wie ja das Meiste an der Hitlerei, gar nicht so abwegig erschienen sein dürften. Hier käme es also darauf an, Traditionslinien aufzuzeigen, um ihre Fortsetzung zu unterbrechen.
Aber über den Kasus der NS-Dokumentation besteht auch kein Dissens unter denjenigen, die sich um die Zukunft von Vogelsang die meisten Gedanken machen. Die beiden Hauptakteure sind zum einen der Kreis Euskirchen, dem von den Landesbehörden der Auftrag erteilt wurde, die »Konversion« (die zivile Umwandlung) Vogelsangs vorzubereiten. Zum andern der mitgliederstarke Förderverein Nationalpark Eifel e.V., der sich nicht nur um die Tiere und Pflanzen in Wald und Flur, sondern auch um die Gebäude der »Ordensburg« mit einem Engagement bemüht, das seinesgleichen sucht. Die Behörde und der Bürgerverein sind sich in allen wesentlichen Punkten einig, beide wollen Vogelsang möglichst umfassend erhalten, möglichst kostengünstig folgenutzen. Unterhalb dessen aber beharken sie sich in Einzelheiten mit der Verbohrtheit von Platzhirschen. Soll die Nationalparkverwaltung in die Redoute einziehen oder ins Torhaus (das die Belgier Malakoff nennen)? Werden die Parkbesucher (Träumer rechnen mit zwei Millionen, Realisten mit 300.000 pro Jahr) bis zum Gemeinschaftshaus fahren dürfen oder nicht? Wohin gehört die Gastronomie, in die Burgschänke mit ihrer historischen Einrichtung oder ist die zu nazinah? Der Verein erweckt den Eindruck, als müsse alles sofort entschieden werden; der Kreis, als sei es ihm als Hoheitsträger unangenehm, dass noch andere über Vogelsang nachdenken. Die Kosten für die Konversion des Camps werden auf 33 Millionen Euro taxiert, NRW soll die Hälfte, der Bund 20 und die Region 30 Prozent übernehmen; dabei steht schon jetzt fest, dass niemals alle Kampfstoffe zu beseitigen sind und große Teile des Gebiets gesperrt bleiben werden.
Wie stark Vogelsang zukünftig am öffentlichen Tropf hängen wird, ist völlig offen. Der Kreis scheint skeptisch, was eine wirtschaftlich tragfähige Nutzung betrifft, ebenso die Bundesvermögensverwaltung. Der Förderverein hingegen rechnet die Möglichkeit schwarzer Zahlen vor und will dazu alle Gebäude am liebsten selbst (qua Stiftung) übernehmen und dann weitervermieten. Auch die Kaserne Van Dooren, wo nach seinen Vorstellungen die Unesco-Universität für regenerative Energien und Nachhaltigkeit angesiedelt werden soll, die auf der jüngsten Internationalen Energie-Konferenz in Bonn zur Sprache kam. Zurzeit prüft ein Aachener Planungsbüro in einer zweiten Machbarkeitsstudie im Kreis-Auftrag alle Varianten von Eigentumsübergang und Trägermodell: Stiftung, GmbH, Zweckverband usw. Ein Blick auf diesen Stand des Konversionsverfahrens lässt den Streit zwischen Kreis und Verein als einen um das Fell des Bären erscheinen: Bisher schweigt der Bund als Eigentümer darüber, zu welchen Bedingungen er das Areal ans Land veräußern und inwieweit, ja ob überhaupt er sich an der geplanten NS-Dokumentation auf Dauer beteiligen will. Und auch im Landeshaushalt 2004/05 steht nirgendwo ein Euro für Vogelsang, denn es existiert bislang keine politische Grundsatzentscheidung der NRW-Regierung. Immerhin aber hat das Wirtschaftsministerium für Juli zu einer Investorenkonferenz Vogelsang eingeladen; und Ministerpräsident Steinbrück jüngst versprochen, bis zum Herbst solle alles politisch beschlussreif sein. Muss auch; denn eine Panik eint Kreis, Verein und alle Beobachter: Dass die Belgier abziehen und keine neue Infrastruktur die Verantwortung übernimmt. Um uneinsichtige Touristen vom Pflücken der Gelben Wildnarzisse und Einsammeln von Munition abzuhalten. Sowie Glatzköpfe am Treffen unter Mellers »Fackelträger«-Relief zu hindern.
Umfangreiche Informationen unter www.foerderverein-nationalpark-eifel.de/pages/nationalpark/Vogelsang.php