Geboren 1955 in Stuttgart; nach einem Studium der Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Medizin war er von 1986 bis 1989 Leitender Dramaturg an der Freien Volksbühne Berlin bei Hans Neuenfels; seit 1990 Arbeit als freier Regisseur; von 2004 bis 2007 Schauspieldirektor in Luzern. Seit dieser Spielzeit ist Peter Carp Intendant am Theater Oberhausen.
WELCHES KUNSTWERK, GLEICH WELCHEN GENRES, HAT IN IHNEN DIE STÄRKSTE EMOTION AUSGELÖST?
Ein Film von Claude Chabrol, den ich mit 13 Jahren sah, »Das Biest muss sterben«, weil ich dort zum ersten Mal staunend erlebte, dass man auch so Geschichten erzählen kann.
WENN SIE VON IHRER EIGENEN INSTITUTION ABSEHEN, IN WELCHEM GEBÄUDE DER KULTUR WÜRDEN SIE GERN DIE NACHT VERBRINGEN?
National Portrait Galerie London. Dort fühle ich mich immer gut unterhalten.
EIN SPONSOR ÜBERLÄSST IHNEN EINE MILLION EURO. WIE VERWENDEN SIE DAS GELD?
Ich würde eine Produktion machen und damit eine Welttournee starten.
WENN SIE NICHT WÄREN, WAS SIE SIND, WER ODER WAS HÄTTEN SIE SONST SEIN MÖGEN?
Dokumentarfilmer
WAS WÄRE FÜR SIE DAS GRÖSSTE UNGLÜCK?
Verlust der Neugierde
WELCHES BAUWERK IN NRW MÖGEN SIE AM LIEBSTEN?
Kann ich noch nicht beurteilen, bin erst zu kurz hier. Im Moment der Gasometer. Er dient mir als Leuchtturm im Autobahngewirr.
WOMIT BEGINNEN SIE GEWÖHNLICH IHREN TAG?
Aus dem Fenster schauen.
WAS KOMMT IHNEN IN DEN SINN, WENN SIE DAS WORT »PUBLIKUMSRENNER« HÖREN?
Flitzer – die Typen, die sich ausziehen und dann nackt über Fußballplätze rennen.
DIE AM HÄUFIGSTEN VORKOMMENDE BERUFSKRANKHEIT IN IHRER PROFESSION?
Natürlich die Bescheidenheit.
VON WELCHEM GROßEN MALER ODER FOTOGRAFEN HÄTTEN ODER WÜRDEN SIE SICH AM LIEBSTEN PORTRÄTIEREN LASSEN?
Velazques. Weil mir der Weg ins Museum sicher wäre.
WENN SIE DIE WAHL HÄTTEN, WÄREN SIE LIEBER FAUST ODER MEPHISTO?
Das schwankt, je nach Frieden mit mir und der Welt.
NENNEN SIE EIN BILD GEGEN SCHLECHTE LAUNE.
Jeff Wall »Riot« – über den Titel bin ich mir nicht sicher; es zeigt einen Zornesausbruch in einer asiatischen Nähwerkstatt.