TEXT ANNIKA WIND
Geld ist nichts! Der Satz stammt nicht von uns, sondern von George Bernard Shaw. Vollständig müsste er »Geld ist nichts – aber viel Geld, das ist etwas anderes« heißen. Natürlich wissen wir, dass Geld an sich noch keinen reich gemacht hat. Interessant zu lesen ist sie allerdings schon, die Statistik, die alle paar Jahre der Landesbetrieb Information und Technik NRW herausbringt. Sie erfasst alle Menschen im Land, die mehr als eine Million Euro im Jahr verdient haben – folglich Millionäre sind. 3724 gab es im Jahr 2010, neuere Zahlen liegen bisher nicht vor.
Emmerich am Rhein hatte drei, Dülmen fünf und Dorsten 14. In Duisburg waren es immerhin 15 Personen, die als reich gelten. Das klingt zunächst viel, ist es aber nicht, verglichen mit der Gesamteinwohnerzahl von 489.559. In Düsseldorf leben gerade mal 100.000 Menschen mehr als in Duisburg, dafür verzeichnete die Landeshauptstadt aber 311 Millionäre im Stadtgebiet.
Im Rheinland fühlt sich die Geldelite also wohl. Besonders im Regierungsbezirk Düsseldorf, in dem sich (laut Statistik) insgesamt 1140 Millionäre niederließen. Die Stadt der Superreichen ist nach wie vor Meerbusch, das zum Stichdatum 2010 bei 54.318 Einwohnern beachtliche 70 Millionäre zählte. Tendenz allerdings sinkend: Noch 2007 sollen es 98 Millionäre in dem Villen-Ort bei Neuss gewesen sein. Auf Platz Zwei landete (wie schon in den Jahren zuvor) Schalksmühle im Märkischen Kreis, gefolgt von Hahn im Kreis Mettmann.
Im Gegensatz dazu sollen an die drei Millionen Menschen in NRW an der Armutsgrenze leben. Im Ruhrgebiet ist das fast jeder Fünfte. Trotzdem zählt Essen etwa 121 Millionäre, Dortmund 86 und Mülheim an der Ruhr immerhin 40. Schlusslichter in dieser Rechnung sind noch vor Duisburg Gelsenkirchen (Platz 219), Castrop-Rauxel (Platz 221) und Bottrop (Rang 224).
Zudem ist in zahlreichen Städten und Gemeinden nicht ein einziger Millionär zuhause. »Nichts vorhanden«, notiert das Landesamt bei Orten wie Olfen im Kreis Coesfeld, Everswinkel im Kreis Warendorf oder Lippetal im Kreis Soest. Bei manchen Kommunen hingegen firmiert innerhalb der Zahlenkolonnen nur ein Punkt, der für »Wert geheim zu halten« steht, weil sich aufgrund der Zahl auf Einzelpersonen schließen ließe. In Oberhausen, Xanten oder Bad Sassendorf lebt man also lieber heimlich reich. Besser als unheimlich verschuldet.
Wie viele Millionäre leben in Ihrem Ort? Das zeigt ein Blick auf die vollständige Statistik des Landes, die wir hier zur Verfügung stellen: