TEXT VOLKER K. BELGHAUS
Die Emscherkunst zeigt zum dritten Mal internationale Kunst und eine Flusslandschaft im stetigen Wandel, vom müffelnden Abwasserfluss im Betonbett zum renaturierten Gewässer. Von der Emscherquelle in Holzwickede führt der 50 Kilometer lange Parcours durch den Stadtraum Dortmunds, vorbei am Hochwasserrückhaltebecken zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel, dem dortigen Wasserkreuz bis zum Stadthafen Recklinghausen. Die Stationen erkundet man am besten mit dem Fahrrad, teilweise kann man in den Kunstwerken auch übernachten.
Bis 18. September 2016
www.emscherkunst.de
Lucy – Jorge Orta: »Spirits of the Emscher Valley«
Die drei symbolischen Skulpturen im neuen Emschertal verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Flusses. Die Geschichten, die sie erzählen sollen, wurden gemeinsam mit Anwohnern erarbeitet und stellen Bezüge zu den Orten her, an denen die Skulpturen stehen. »Vogelfrau« und »Totem mit Elster« (siehe Foto) sind am Phoenixsee zu finden; der »Beobachter« steht im Löschteich der Kokerei Hansa.
Areal Phoenixsee und Kokerei Hansa, Dortmund
Nevin Aladağ: »Wellenbrecher«
Nevin Aladağs »Wellenbrecher« sind ein brutalistischer Eingriff in die Natur. 60 Beton-Tetrapoden, alle über zwei Meter hoch, die sonst im Wasserbau zur Ufersicherung genutzt werden, zeichnen metaphorisch den Abdruck der Arche Noah nach, der am Berg Ararat entdeckt worden sein soll. Den besten Überblick hat man vom Turm des Hochwasser-Rückhaltebeckens, dessen Ziegelarchitektur an Erwin Heerichs Pavillons auf der Insel Hombroich erinnert.
Areal Hochwasserrückhaltebecken, Dortmund-Mengede/Castrop-Rauxel Ickern
Superflex: »Waste Water Fountain«
Die dänische Künstlergruppe Superflex inszeniert mit ihrer Springbrunnenfontäne das ungeklärte Abwasser der Emscher. Bevor das Wasser nach dem Umbau unter der Erde verschwindet, bekommt es hier noch mal den großen Auftritt. Vier Meter hoch wird es nach oben gepumpt, um über Stufen elegant zurückzuplätschern.
Areal Stadthafen, Recklinghausen
Die gesamte Entdeckungstour in Bildern finden Sie in der gedruckten Ausgabe von K.WEST.