Unter dem Motto »Flamenco mit Flamingos« heißt das Münsterland Festival im Oktober und November Spanien als Gastland willkommen.
Es ist eine Einladung, internationale Künstler*innen zu entdecken, die als Gäste ins Münsterland kommen – und zugleich das eigene Umfeld: Das Münsterland Festival bringt alle zwei Jahre Musik, Kunst und Dialogformate in die Region und konzentriert sich dabei auf ein Gastland. Vom 4. Oktober bis 8. November dreht sich in der 13. Auflage alles um spanisches Lebensgefühl. »Neben Jazz, Klassik, Folk und Pop ist der spanische Flamenco mit seinen Spielarten der Star der diesjährigen Ausgabe«, kündigt das Festivalteam auf der Homepage an. So wird die Veranstaltungsreihe am 4. Oktober von einem Abend mit Antoni Lizana eröffnet, der andalusischen Flamenco mit Jazz, orientalischen Klängen und globalen Einflüssen verbindet. Im Laufe des Festivals will die Künstlerin Ana Crismán am 10. Oktober im Kunstmuseum Ahlen demonstrieren, wie Harfe und Flamenco zusammenpassen, Erdal Akkaya und Jerónimo Maya lassen Flamenco-Rhythmen und anatolische Melodien am 18. Oktober im Museum RELíGIO aufeinandertreffen, während Trinidad Jiménez am 30. Oktober in der Marienburg in Coesfeld Flamenco mit Flöte und elektronischen Effekten verbindet.
Verschiedene Fusionen von Flamenco mit Instrumenten wie Jazz-Piano, Jazz-Gitarre oder dem klassischen Klavierspiel eröffnen weitere Facetten. Wer sich noch dazu selbst tanzend mit dem Flamenco vertraut machen möchte, kann am 2. November einen spanischen Tanztreff in Stroetmanns Fabrik in Emsdetten besuchen. Dafür braucht es keine Vorerfahrung, sondern lediglich gut sitzendes Schuhwerk.
30 Orte werden zur Festivalbühne
Mit Schlössern und Burgen, Orten moderner Architektur oder industrieller Geschichte zählen über 30 Orte zur Festivalbühne. Anhand dieser Bandbreite wird deutlich: Das Festival bringt spanische Kultur nicht nur in klassische Konzertsäle, sondern verortet sie insbesondere in kleineren Stätten im ganzen Münsterland. Dabei entsteht oft eine ungewöhnliche räumliche Nähe zwischen Künstler*innen und Publikum. Den Ansatz, Kultur so direkt unter die Menschen zu bringen, verfolgt das Festival seit der Gründung 2005.
Doch nicht nur in musikalischen Darbietungen schlägt das Münsterland Festival vielseitige Töne an: Ein Themenabend am 28. Oktober im LWL-Museum für Kunst und Kultur widmet sich dem »Mythos Spanien« – oder anders gesagt dem Bild der Deutschen von Spanien. Podiumsteilnehmende mit beruflichem Bezug zu Spanien bilden eine Gesprächsrunde zu Klischees und der Redewendung »Das kommt mir spanisch vor«. Eine Ausstellung von Gemälden der spanischen Künstlerin Laura Nieto ab dem 12. Oktober in der Galerie Hovestadt sowie eine Ausstellung des grafischen Schaffens von Bildhauer Eduardo Chillida in der Burg Vischering ab dem 8. November ergänzen das Programm. Eine gemeinsame Pilgerwanderung auf den Abschnitten des Jakobswegs im Münsterland darf beim Gastland natürlich nicht fehlen: Am 18. und 19. Oktober geht es in einer geführten Wanderung von Warendorf über Telgte nach Münster. Zum Stichwort Mobilität findet zudem im Kreativ-Haus in Münster am 5. November eine Diskussionsveranstaltung statt, die die ökologischen Spuren der Reisen, Transporte und Tourneen des Kulturbetriebs kritisch unter die Lupe nimmt und nachhaltige Lösungsansätze in den Fokus rückt.






