In Monheim am Rhein eröffnet der Popmusiker Alvaro Soler den mehrtägigen Open-Air-Reigen des »Monheimer Sommer«: mit Songs in seiner spanischen Muttersprache und südeuropäischen Klängen.
In diesen Tagen, in denen sich der zeitweise doch recht unversöhnliche Sommer 2025 allmählich gen Herbst verabschiedet, ist so einer wie Alvaro Soler zweifelsohne die erste Wahl, wenn es darum geht, den Menschen noch einmal ein paar Sonnenstrahlen ins Gemüt zu jagen. Schließlich weiß der Mann als Deutsch-Spanier, wovon er da singt und wozu er da tanzt – umgeben von Pop, der mit Elementen der spanischen Folklore durchsetzt und mit spanischen Texten unterlegt ist. Alvaro Soler benötigt jedenfalls keine Anlaufzeit, um als derjenige, der an diesem Abend die Konzertreihe des »Monheimer Sommer« eröffnet, knapp viereinhalbtausend Menschen zu euphorisieren.
Es passt alles: ein romantischer Sonnenuntergang, der nahe Rhein, die gut gefüllte grüne Wiese vor der Bühne, dazu »Magia«, »Solo parat ti« und »La cintura«. Da kann nichts schiefgehen. Und wer je Zweifel gehabt haben sollte an der Entertainment-Tauglichkeit dieses Künstlers – der vor etwas weniger als einem Jahrzehnt plötzlich aufpoppte inmitten dieses Zirkus aus Deutschrappern, Schlagersternchen und Superstadionstars und bis heute geblieben ist –, der hebt spätestes bei dessen Charme-Offensive die Arme und lässt jegliche Kritik fallen.
Mehr Bodenständigkeit geht nicht
Wenn Alvaro Soler nicht gerade davon singt, die Gegenwart zu genießen und das Miteinander als höchstes Gut zu feiern, und wenn er nicht gerade zur Musik seiner sichtlich begeisterungsfähigen Band tänzelt, erzählt er Anekdoten aus seinem Familienleben, spricht über seine frühere Unfähigkeit zur Bewegung auf den Club-Tanzflächen dieser Welt, bedankt sich artig für ihm zugeworfene Blumensträuße. Und führt jeden Gedanken an Latin-Lover oder Star-Ego ad absurdum. »Ich bin eher das Gegenteil davon!« Absolut. Mehr Bodenständigkeit geht nicht.
Und am Ende, nach »Sofia« als dem Hit, mit dem vor neun Jahren alles begann und der an diesem Abend mit Alvaro Soler am Klavier wie ein kleines Geschenk daherkommt, wird klar: Es ist gut, dass es solche Konzerte gibt. Konzerte, die nicht die Welt erobern wollen, sondern einfach ein paar tausend Herzen. Das genügt schon.
Am Freitag, 22. August, gastiert der deutsche Reggae-Musiker Gentleman
beim »Monheimer Sommer«. Am Samstag, 23.8., folgt der Rapper 1986zig.
Am Sonntag spielt die finnische Rockband Takida in der Stadt am Rhein.