Alle reden vom ökologischen Fußabdruck, wenn es um Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht. Das Green Culture Festival bringt dazu den Handabdruck ins Spiel und fragt: Wie kann Kultur als Hebel für den positiven gesellschaftlichen Wandel wirken? Darum geht’s am 12. und 13. Juni bei PACT Zollverein in Essen – in Diskussionen und Workshops, Vorträgen, Exkursionen oder Ausstellungen.

Ökologische Transformation – dieses Thema ist natürlich auch in der Kultur längst angekommen. Um die Entwicklung hin zu möglichst nachhaltigen, klimaschonenden Einrichtungen und Abläufen voranzutreiben, hat der Bund die Green Culture Anlaufstelle geschaffen. Das Ziel: Austausch, Vernetzung und Wissenstransfer. Themen, die auch beim Green Culture Festival wichtig sind, das in Zusammenarbeit mit PACT Zollverein entsteht. Mit rund 800 Teilnehmer*innen, in 80 Veranstaltungen auf zwölf Bühnen soll es auf Zollverein am 12. und 13. Juni einen Überblick über aktuelle Initiativen und Projekte zum ökologischen Umbau in der Kultur-, Kreativ- und Medienbranche bieten.

Diskussionen und Workshops, Vorträge oder Exkursionen, Ausstellungen, Performances und Stammtische stehen auf dem Programm, das Vertreter*innen aus Kulturpolitik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis zusammenbringt. Mit dabei ist etwa Bestsellerautor Harald Welzer, dessen zentraler Vortrag den Titel »Wer wollen wir gewesen sein?« trägt – und damit das Festival-Motto aufgreift, aber auch Mut macht, selbst aktiv zu werden.
Müllvermeidung und Mobilität
Denn nicht zuletzt Kulturinstitutionen haben eine gesellschaftlichen Vorbildfunktion, wenn es ums Klima geht. Hier sieht sich auch Peter Gorschlüter in der Verantwortung – als Direktor des Museum Folkwang in Essen wird er Einblicke in die klimapolitische Praxis eines großen Museums geben und zeigen, welche Allianzen sein Haus in den vergangenen Jahren eingegangen ist, um klimafreundlicher zu werden. Müllvermeidung bei Kulturevents oder die Mobilität des Publikums sind weitere Themen, die das Festival in Vorträgen und Panels erörtert. Im Fokus stehen aber auch Kulturbauten: »Umbauen, neu bauen, gar nicht bauen«, unter diesem Motto werden unter anderem Bettina Milz vom Pina Bausch Zentrum in Wuppertal und Emanuel Lucke von den Architects for Future über zukunftsweisende Räume diskutieren.

Auch der Festival-Schauplatz selbst soll in den Fokus rücken: Wo einst Kohle gefördert und gearbeitet wurde, hört und sieht man heute Wildbienen summen und Schafe grasen. Ein Panel und eine Exkursion durchs wilde Welterbe gewähren tiefere Einblicke in diesen Ort des Wandels und die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit.
Zeichen setzen will eine Aftershowparty, weil sie zeigt, wie sich gute Vorsätze in die Tat umsetzten lassen. Denn beim Fest hält man sich an die vorbildlichen Ideen eines Netzwerks namens »Zukunft feiern«, das einen »Code of Conduct« mit konkreten Nachhaltigkeitszielen im Club- und Festivalbetrieb entwickelt hat. Clubbetreiber*innen, Veranstalter*innen und Festivalmacher*innen verpflichten sich dabei freiwillig, diesem Leitfaden zu folgen. Und machen mit ihrem positiven Handabdruck vor, wie man auch beim Tanzen den Fußabdruck im Auge behält.
12. UND 13. JUNI,
ZECHE ZOLLVEREIN, ESSEN