Sie will nicht »nur« ein Literaturfestival sein. Sondern ein Raum für Diskussionen. Die sechste Lit.Ruhr steht diesmal (auch) im Zeichen des Klimawandels. 61 Veranstaltungen sind vom 19. bis 23. Oktober im gesamten Ruhrgebiet geplant, mit an Bord gehen dann Autor*innen, Aktivist*innen und Sportler*innen, um über die Zukunft unserer Gesellschaft zu sprechen. Etwa Luisa Neubauer, die als Wortführerin und Klimaschutzaktivistin der Fridays-for-Future-Proteste in Deutschland bekannt wurde und ihr neues Buch vorstellt. In »Gegen die Ohnmacht« erzählt sie nicht nur von den drängenden Problemen der Gegenwart, sondern auch, wie bereits ihre Großmutter Dagmar Reemtsma gegen das Vergessen der NS-Vergangenheit und gegen die Ungerechtigkeit in der Welt ankämpfte.
Auch der ehemalige Fußballer Neven Subotić ist mit dabei: Er war einst als Flüchtling nach Deutschland gekommen und hatte als Profi-Fußballer beim BVB Dortmund Millionen verdient. Dann aber beschloss er, seinen Reichtum zu investieren – in eine Stiftung. In soziales Engagement für andere. Subotić finanziert seitdem unter anderem Trinkwasserprojekte in Äthiopien. In seinem Buch »Alles geben. Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt« appelliert er für mehr Gerechtigkeit – in unserer Gesellschaft, aber auch im Profi-Fußball.
Thema wird auch die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar werden: Auf der lit.Ruhr spricht der Bestseller-Autor Frank Goosen mit Axel Hefer, CEO von Trivago, und Christoph Biermann, Autor von »Um jeden Preis: Die wahre Geschichte des modernen Fußballs von 1992 bis heute« über die Zukunft, aber auch über korrupte Verflechtungen des Fußballs. Zudem gibt es mit der lit.kid.Ruhr ein umfangreiches Programm für junge Menschen.
In Köln wird die lit.Cologne als Spezial-Ausgabe über die Bühne gehen: Vom 5. bis 9. Oktober treten Autor*innen auf, um über Literatur, Gesellschaft und Zukunft zu sprechen. Der Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen auf den Westen zeigt auf, wie fragil das Konzept der liberalen Demokratie in unserer Gegenwart ist. Zu Gast ist dazu der Bestseller-Autor und Politik-Wissenschaftler Francis Fukuyama, der in seinem neuen Buch »Der Liberalismus und seine Feinde« gesellschaftliche Antworten auf Populismus und rassistische Anfeindungen sucht. Michel Friedman, eine der populärsten Stimmen des Judentums in Deutschland, berichtet in seinem Buch »Fremd« über seine Erfahrungen mit Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus. Auf der lit.Cologne diskutiert er mit dem Autor, PEN-Berlin-Begründer und Journalist Deniz Yücel über die Fremdheit in uns selbst. Mit Autor*innen wie Ian Kershaw, Bonnie Garmus, Ferdinand von Schirach oder Susanne Schnabel sind zudem weitere wichtige Stimmen unserer Gegenwart auf dem Kölner Lese-Festival vertreten. Antworten auf all die Probleme unserer Gegenwart liefern beide Eventreihen sicher nicht. Aber mit Sicherheit einige besondere Perspektiven.
lit.COLOGNE Spezial, 5. bis 9., 22. und 24. Oktober, litcologne.de
lit.RUHR, 19. bis zum 23. Oktober, lit.ruhr