Was wäre, wenn wir die Pader nicht nur als Wasserlauf, sondern als gleichberechtigte Mitbürgerin der Stadt betrachten? Die Open-Air-Ausstellung »Der Fluss bin ich« in Paderborn geht dieser Frage nach und verwandelt die Ufer von Deutschlands kürzestem Fluss in eine Kunstmeile.
Mit ihren über 200 Quellen, die mitten in Paderborn entspringen, und einer Länge von nur etwa vier Kilometern ist die Pader ein Unikat. Diese enge Beziehung zwischen Stadt und Fluss rücken die Kuratorinnen Marijke Lukowicz und Sophia Trollmann ins Zentrum der Ausstellung »Der Fluss bin ich«. Ihr Projekt ist Teil der seit 2007 bestehenden Reihe »Tatort Paderborn«. Zehn Künstler*innen wurden eingeladen, ortsspezifische Werke zu schaffen, die das Verhältnis zwischen Mensch, Stadt und Fluss neu ausloten.
So realisierte der dänische Künstler Jeppe Hein am Padersee eine humorvolle und verblüffende Installation: Wer auf einer unscheinbaren Holzbank Platz nimmt, löst unversehens eine hohe Wasserfontäne aus. Seine Arbeit »Did I miss something« macht den See zum aktiven Mitspieler und hinterfragt spielerisch unsere Wirkung auf die Umwelt.
Das Künstlerkollektiv raumlaborberlin greift mit seinen »Sediment-Inseln« den Kreislauf des Flusses auf. Aus Bauteilen, die bei der Restaurierung des 2022 vom Tornado zerstörten Paderquellgebiets anfielen, schaffen sie temporäre Inseln im Fluss. Diese werden zu einem Kommentar über Wandel und Wiederaufbau. Der Paderborner Bildhauer Manfred Webel wiederum verwandelt am Ursprung des Flusses die aufsteigenden Quellbläschen in poetische Edelstahlskulpturen und lädt mit dem Titel »be Pader, my friend« zur Interaktion ein.
»TATORT PADERBORN 2025. DER FLUSS BIN ICH – EINE AUSSTELLUNG AN DER
PADER«, BIS 5. OKTOBER, TATORT-PADERBORN.DE