Wenn Außerirdische auf Parkplätzen landen oder Töne aus einem unsichtbaren Haus erklingen, stehen »Stadtbesetzungen« auf dem Programm. Das Projekt des Kultursekretariats Gütersloh sorgt weiterhin für ungewöhnliche Aktionen im öffentlichen Raum.
In Viersen: »Pikto-Parkplätze« und eine Party
Für die »Stadtbesetzung« überwuchern in Viersen utopische Piktogramm-Figuren von Käthe Wenzel zwei Parkplätze in der Innenstadt. Dabei entwirft sie Möglichkeiten und Zukunftsaussichten: Dürfen bald nur noch freundliche Hybriden diese Parkbucht nutzen? Oder bewaffnen sich Rollstuhlfahrer*innen? Ihre im Stil der Straßenschild-Piktogramme entwickelten Gestalten spielen humorvoll mit der Frage, was sich mit dem öffentlichen Raum alles anstellen lässt. Und wie eindeutig Zeichen sind.
23. AUGUST, 11 UHR, PARKPLATZ-PARTY AM STADTHAUS

In Blomberg: Neues testen beim »Real-Life-Adventure-Game«
Für Herausforderungen ist es nie zu spät! Das will aus dieses Spiel von Friederike Hoppe zeigen. Mit Postern, Postkarten und im Netz sucht sie Menschen für »Alltags-Challenges« – etwa, um an einem ungewohnten Ort zu frühstücken oder mit einem Fremden Kaffee zu trinken. Das Ziel sind neue Begegnungen und Handlungen – auch an dem Ort, an dem man schon länger lebt.
IM SEPTEMBER
In Herten: »‚STADT – PARK‘ WanderWall«
Garvin Dickhof will, dass wir in Bewegung geraten: Dafür hat er »WanderWall« entworfen, eine temporäre Mauer aus 600 Pappkartons, die den Stadtraum einerseits durchschneidet. Andererseits wandert das Konstrukt von der City durch eine Unterführung bis in den Park zur Orangerie und lädt dazu ein, sich mit der Frage auseinanderzusetzen: Welche Grenzen prägen unser Leben – und wie können wir sie verschieben, öffnen oder überwinden? Beim Bau sollen auch Räume entstehen, in die man sich zurückziehen kann – und neue Perspektiven gewinnen.
5. UND 6. SEPTEMBER, HERMANNSTRAßE UND SCHLOSSPARK
In Ahlen: »Partikel der Geschäftigkeit«
Was ist (noch) los in der Ahlener Innenstadt? Um Antworten darauf zu finden, begibt sich das Kollektiv 431art mit den Künstler*innen Haike Rausch und Torsten Grosch auf eine Spurensuche durch die City: Über eine Woche hinweg werden an fünf Orten Aktivitäten und deren Auswirkungen auf den öffentlichen Raum untersucht: Los geht’s mit einem Teppich, den sie bei ihrer Ankunft auslegen, um die umliegenden Partikel unter den Teppich zu kehren. Im Anschluss wird der Teppich aufgerollt und Proben der Partikel in Behältnisse gefüllt, deren Etikettierungen mit Datum, Uhrzeit und Fundort versehen werden. Die Performance ist Ausgangspunkt für Gespräche über das Leben in Innenstädten und das, was darin stattfindet – oder stattfinden könnte. So soll auch eine Sammlung mit Wünschen und Ideen entstehen.
7. BIS 15. SEPTEMBER, INNENSTADT
In Ahlen: Probearbeiten mit Nezaket Ekici
Ab November kommt Nezaket Ekici für die Ausstellung »Süße Heimat. Deutsch-türkisches Leben in der Kunst« nach Ahlen, um im Kunstmuseum auszustellen. Zuvor will sie in die Stadtgesellschaft eintauchen und in deutsch-türkischen Geschäften jeweils einen Tag lang mitarbeiten. Aus ihren Erfahrungen sollen dann Performances entstehen, die sie in Ahlen zeigt.
15. SEPTEMBER BIS 30. NOVEMBER
In Minden: Töne aus einem unsichtbaren Haus
Tatjana Poloczek und Stefan Hermanns haben ein Hörspiel-Erlebnis kreiert: »Das unsichtbare Haus« soll ein mobiles, interaktives Kunstwerk werden, das Menschen dazu einlädt, ihre Alltagsroutine zu unterbrechen. Die Audio-Installation ermöglicht unter freiem Himmel einen Ausflug in ein vergessenes Haus, in dem es auch um die Mindener Geschichte geht. Über Kopfhörer werden Geräusche, Klänge und Stimmen vermittelt, die aus dem Haus erzählen. Mithilfe von Audio-Sticks können die Besucher*innen ihren Weg selbst wählen, das virtuelle Haus gemeinsam oder alleine erkunden.
20. SEPTEMBER, RECHTES WESERUFER/DANKERSEN
In Meschede: »‚Wem hörste?‘«
Vor 50 Jahren wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung aus acht Gemeinden und Städten die Stadt Meschede. Nicht alle teilten die Planungseuphorie, weil sie mit ihrer Gemeinde nicht nur eine Verwaltungsstruktur, sondern auch Identität und Gemeinschaft verbanden. Carly Schmitt geht der Frage nach, ob die Integration gelungen ist. Sie befragt Einwohner*innen aus den acht Ursprungsteilen von Meschede, wie sehr sie sich dem Ort zugehörig fühlen. Mit Familien entwirft sie dann Fahnen, die ihre geografischen und gefühlten Identitäten zeigen.
21. SEPTEMBER
In Remscheid: In »ZwischenWelten« wandern
Was ist denn eine Wanderperformance? Das wollen Kai P. Mücke, Robert Wheatley, Jaime Moraga Vasquez, Tobias Löhde und Miriam Bathe (Theater Filidonia) zeigen. Sie haben sich »ZwischenWelten« ausgedacht, die Musik, Schauspiel und Installationskunst verknüpft und unser Miteinander erforscht. Dafür geht’s an wechselnde Orte – von offenen Plätzen über Naturkulissen bis zu gestalteten Installationsräumen. Wichtig ist, dass das Publikum nicht nur zuschaut, sondern mitgestaltet.
4. OKTOBER, 18.30 Uhr, START AB DER INS BLAUE ART GALLERY