So etwas wie in der Pandemie hat der Kölner Kunstmarkt in seiner über 50-jährigen Geschichte noch nicht erlebt: Verschoben, verschoben und noch einmal verschoben. Die zwischendurch im Netz gestartete »Galerienplattform« konnte die frustrierten Händler und ihre Kundschaft kaum trösten. Doch im November hat das Warten wohl ein Ende. Die Art Cologne wird aller Voraussicht nach wieder life in Halle elf der Koelnmesse stattfinden. Mit rund 150 internationalen Austeller*innen, mit moderner und zeitgenössischer Kunst, mit medizinischer Maske. Aber leider ohne zwei der international renommiertesten Galerien.
Nicht nach Köln reisen werden David Zwirner aus New York und Hauser & Wirth aus Zürich – beide mit einigen internationalen Dependancen. Ansonsten bleibt mit Blick auf die Ausstellerliste vieles beim Alten. Trotz Corona machen wieder Händler aus etwa 20 Ländern mit. Und von den führenden deutschen Galerien wird man kaum eine vermissen: Michael Werner, Karsten Greve und Gisela Capitain, Daniel Buchholz, Eigen + Art, Nagel Draxler und Hans Mayer… alle haben sich angesagt. Dazu gibt es wieder ganz junge Einsteiger: Das Segment »Neumarkt« ist mit 15 Teilnehmern besetzt, die zum Teil von weit her ins Rheinland kommen. Addis Fine Art hat seinen Sitz in Addis Abeba, und LC Queisser stammt aus Tiflis.
Aber nicht nur die Kojen locken mit Kunst. Auch Sonderschauen machen neugierig. Das Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung ZADIK widmet dem Kölner Galeristen Helmut Rywelski eine Ausstellung. Zwischen 1967 und 1972 hatte der mit seiner Galerie „art intermedia“ den kommerziellen Kunstbetrieb aufgemischt. Rywelski vertrat Werke »in und zwischen allen Medien«. Insbesondere sozial engagierte, kritische und politische Kunst war sein Thema.
Ebenfalls engagierte, doch ganz gegenwärtige Kunst zeigt die zeigt die Ausstellung „Queer Budapest“. Im Fokus stehen Vertreter*innen der ungarischen Queer-Szene, die sich in ihrer Heimat zunehmend Repressionen ausgesetzt sehen. Mit Arbeiten, die von Performance über Malerei bis zur Fotografie reichen und Themen wie Identität, Gemeinschaft und Feminismus untersuchen, will die Ausstellung einen möglichst facettenreichen Blick über das zeitgenössische queere Leben in Ungarn bieten.
Parallel zur Art Cologne findet vom 18. bis 21. November in Halle drei der KoelnMesse die Cologne Fine Art & Design mit für Kunst, Antiquitäten und Design statt.
Previewtag (nur mit Einladung): 17. November.
Für den Eintritt gilt die 3G-Regel.
Tickets kann man online erwerben unter: http://www.artcologne.de/