Musik braucht das passende Umfeld. Es ist schon ein Unterschied, ob man einem klassischen Konzert in einer Mehrzweckhalle oder in einem Saal mit historischer Atmosphäre lauscht. Das Kammermusikfestival WestfalenClassics veranstaltet seine Konzerte seit jeher in den schönen Schlössern und Gütern Westfalens, wenn auch in diesem Jahr unter Corona-Schutzmaßnahmen. Der Großteil der Programme wird dabei jeweils doppelt (um 18 und um 20 Uhr), mit begrenzter Besucheranzahl und ohne Pause gespielt, auf die gebotenen Abstände wird geachtet.
Elf Konzerte sind angekündigt, der Festivalleiter Gernot Süßmuth macht am 11. September den Anfang. Im Schloss Erwitte spielt er mit seinem Thüringer Bach Collegium Werke von Johann Sebastian Bach, dessen fast vergessenen Zeitgenossen Johann Bernhard Bach und dem talentierten Prinzen Johann Ernst von Sachsen Weimar. Das Karol Szymanowski Quartett ist am 12. September zu Gast und stellt ein frühes Streichquartett Beethovens dem Quartett Nr. 3 von Benjamin Britten gegenüber. Das junge Frank Dupree Trio spielt am 13. September neben einer jazzigen Beethoven-Bearbeitung auch Stücke von Duke Ellington und Leonard Bernstein.
Das Ardemuns Saxophon Quarett will mit dem Pianisten Mario Häring im Rittergut Störmede »Flammende Leidenschaft« entfachen (18. September), dann stehen Werke von Beethoven, Debussy und Ravel auf dem Programm. In der Jakobikirche Lippstadt dreht sich einen Tag später alles um den Bonner Komponisten – Gernot Süßmuth spielt mit Jelena Ocic und José Callardo Beethovens frühes Klaviertrio op. 1 Nr. 1 und das »Erzherzog Trio«. In derselben Besetzung findet das Finale wie gewohnt im Schloss Körtinghausen statt – dann wird in zwei Matinee-Konzerten ein Überraschungsprogramm aus »Klassischen Petitessen« serviert.
11. bis 20. September 2020, www.westfalenclassics.de