Seit 2009 präsentiert das Klangvokal Musikfestival Dortmund das gesamte Spektrum der Gesangskunst – von Klassik über Jazz und Weltmusik bis hin zum Pop. Bei der 17. Ausgabe gibt es erstmals eine »Last Night of Klangvokal«.
Es dürfte wenige Städte geben, die in puncto Sangesfreudigkeit mit Dortmund mithalten können. Rund 300 Chöre und Vokalensembles sorgen hier für eine musikalische Grundausstattung auf hohem Niveau. Diese Basisbegeisterung war der Ausgangspunkt für das Klangvokal Musikfestival Dortmund, das in diesem Jahr an zehn Schauplätzen Flagge zeigt.
Den Auftakt markiert am 1. Juni eine italienische Operngala im Konzerthaus Dortmund. Mit Arien und Duetten, beispielsweise von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini, lassen die italienische Sopranistin Maria Agresta und der brasilianische Tenor Martin Muehle jene dahinschmelzen, die für Belcanto empfänglich sind. Das Festival vertraut aber nicht bloß auf Repertoire-Klassiker wie »Otello«, »Tosca« und »Turandot«; auf dem Programm stehen diesmal auch zwei Opern-Entdeckungen: Verdis Frühwerk »Stiffelio« (1850) und Georg Händels Indien-Oper »Poro« (1729), die zu Lebzeiten des Barockkomponisten sehr erfolgreich war, heute aber eher selten auf den Spielplänen steht.
Chormusik in der Marienkirche
Auch Chormusik aus Renaissance und Mittelalter kommt nicht zu kurz beim Klangvokal Musikfestival Dortmund. So präsentiert das britische Ensemble Stile Antico am 4. Juni anlässlich des 500. Geburtstags von Giovanni Pierluigi da Palestrina geistliche Musik des römischen Komponisten – passenderweise in der St. Marienkirche. Hier gastiert am 12. Juni auch das Prager Tiburtina Ensemble mit Musik aus der Zeit Karls des Großen und Karls IV.
Das andere Ende des stilistischen Klangvokal-Spektrums markiert die Global Music. So kommt Habib Koité aus Mali, einer der bekanntesten Musiker Westafrikas, am 3. Juni mit seinem neuen Projekt »Mandé Sila« ins domicil. Auch die spanische Sängerin Rita Payés, bekannt für ihren Mix aus Jazz und Bossa Nova, gibt dort am 18. Juni ihr Dortmund-Debüt.
Zur stimmlichen Graswurzelbewegung wird Klangvokal am 14. Juni: Dann verwandelt das traditionelle Fest der Chöre mit über 100 Ensembles die Dortmunder Innenstadt erneut in eine Soundzone. Vom klassischen Volkslied bis hin zu Schlager und Musical ist beinahe alles dabei. Ähnlich breit gefächert ist die »Last Night of Klangvokal«, mit der am 22. Juni im Konzerthaus Dortmund der Vorhang für das Festival fällt: Fünf Chöre und die Dortmunder Philharmoniker bieten ein Potpourri, das Opernchöre Auszüge aus Carl Orffs »Carmina Burana« sowie Evergreens von Abba und Queen zusammenbringt.
Klangvokal Musikfestival Dortmund
1. bis 22. Juni