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Das Schlossareal denken

Mancher fürchtete sie schon 1960: Mit den Hochstraßen könnten »klobige Steinungetüme in der Höhe dreigeschossiger Häuser dem Stadtmenschen jede Freude am Anblick nehmen«, beschrieb der damalige Düsseldorfer Oberbaudirektor Erwin Meyer die Argumente von Kritikern. Autoabgase und Straßenlärm oben, dunkle Angsträume unten – fast 50 Jahre später haben sich solche Befürchtungen bestätigt: »Straßendurchbrüche, Stadtautobahnen und Hochstraßen sind die vielleicht ungeliebtesten Relikte der Nachkriegszeit«, sagt der Stadt- und Verkehrsplaner Hartmut Topp. Weder für Autofahrer noch für die anderen Stadtnutzer hätten sie wesentliche Verbesserungen gebracht: »Während die einen auf ihnen im Stau stehen, kämpfen die anderen mit den unschönen Restflächen unter der Fahrbahn, Lärm und Abgasen.« Auch deshalb ist der Ingenieurwissenschaftler gerade viel unterwegs, um Kommunen bei der Frage zu beraten, wie sie ihr Erbe der autogerechten Stadt wieder los werden. Keine leichte Aufgabe. Denn viele Orte in Nordrhein-Westfalen sind nach dem Krieg neu geordnet worden, mit eklatanten Auswirkungen auf das Stadtbild: »Seit Jahrtausenden hat sich der Verkehr noch nie so völlig verändert und so eindeutig einen neuen Stadtgrundriss verlangt wie heute«, schrieb 1959 der Architekt Hans Bernhard Reichow im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnungsbau. Aus dem Mittelalter stammende Städte wie Köln oder Dortmund sollten ihre engen Straßenführungen zugunsten breit angelegter »Durchbruchstraßen« aufgeben.…