»Der Wald ist für mich ein unverzichtbarer Bestandteil meiner Arbeit – er gibt mir die Ruhe, den Kopf freizubekommen. Denn mich inspiriert alles und nichts. Anfangs ist es nur ein winziger Funke, der schnell wieder verglühen kann. Ein Beispiel ist ein Bild von einem Kinderkarussell: ein Feuerwehrauto, ein Laster, ein Pferd – eigentlich eine witzige Frage, für welches Fahrzeug man sich als Kind entschieden hat. Manchmal entwickeln sich aus solchen Gedanken neue Fragen: Was sagt die Wahl über das spätere Leben aus? Kann daraus eine Geschichte, vielleicht sogar eine Mini-Comedy-Nummer oder eine Figur entstehen?
Inspiration finde ich oft auch in den kleinen Momenten des Alltags: aus Zeitungsmeldungen, Gesprächen oder einfach durch Beobachtungen in meiner Umgebung. Eine Krimi-Idee, die mich über Jahre hinweg begleitet hat, kam mir während einer Autofahrt. Im Radio hörte ich eine Meldung über jemanden, der Gegenstände von einer Autobahnbrücke warf. In meinem Kurzkrimi »Freier Fall« wollte ich genau diese Perspektive beleuchten: Was muss an einem Tag geschehen sein, dass jemand etwas so Furchtbares tut? Wenn mich ein Gedanke inspiriert, schreibe ich ihn sofort auf – meistens als Notiz auf meinem Handy. Manchmal sind das nur einzelne Wörter. Diese Notizen sehe ich mir regelmäßig an und entwickle sie später am Laptop weiter. Sollte ich an einer Stelle nicht weiterkommen, hilft mir dann der Wald. Bei einem Spaziergang mit meinem Hund Bruno lasse ich meinen Gedanken freien Lauf. Oft finde ich so neue Lösungen oder entdecke andere Perspektiven.«
Kathrin Heinrichs arbeitet gerade an einer Idee für ihr erstes Kinderbuch. Inspiration hierfür war das Live-Hörspiel »Hannas Abenteuer in Traumasien« in Bonn. Zurzeit ist die Mendener Krimiautorin und Kabarettistin mit einem Leseprogramm zu ihrem Buch »Gras drüber!« unterwegs – etwa am 9. März im Heimatmuseum Breckerfeld.