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Das Schlossareal denken

Durch die Verdienstausfälle in den vergangenen Corona-Monaten mussten vor allem viele Freiberufler*innen und Soloselbständige es zum ersten Mal in ihrem Leben tun – ein Jobcenter besuchen. Allerdings blieb ihnen der Blick in düstere Büroetagen und auf vergilbte Strukturtapeten im Wartebereich erspart, denn durch die Kontaktsperren werden die Antrage nur online gestellt.  Ausgerechnet im hochverschuldeten Oberhausen lohnt der Besuch des Jobcenters nun aber auch ganz ohne wirtschaftliche Not. Dort hat das Berliner Büro Kühn Malvezzi 2019 ein erstaunliches Kleinod aus Backstein und Glas gebaut. Im Erdgeschoss wird über ALG-II-Anträge entschieden, während in den oberen Stockwerken das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik forscht. So erinnert der gezackte, gläserne Dachaufbau nicht nur an Gewächshäuser – er ist tatsächlich eins. Einen öffentlichen, vertikalen Garten und eine Aussichtsterrasse gibt es gleich mit dazu. Dass die Gewächshäuser eine Zick-Zack-Kante machen, ist nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch bedingt: Sie nimmt die Formensprache des Backstein-Expressionismus auf, von dem es mit dem Bert-Brecht-und Ruhrwacht-Haus in der Oberhausener Innenstadt einige herausragende Beispiele gibt. Horizontale Lisenen gliedern die Backsteinfassade mit ihren bodentiefen Fenstern. So wirkt das Jobcenter im Erdgeschoss großzügig und überraschend einladend. Die nötige räumliche Diskretion für die Bearbeitung der Anträge und persönliche Beratung findet sich im Innern.  Schon…