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Rollenspiele

Ihre Augen sind geschlossen. Sanft streicht sie mit dem Gesicht am Display vorbei. Dazu hört man Valentina im O-Ton und erfährt von ihrer Liebe zum Laptop, den sie Valentino nennt. Bei der richtigen Beleuchtung sieht Valentina die abgerundeten Ecken seines Gehäuses glänzen, auch die silbernen Buchsen im schwarzen Kunststoff findet sie optisch sehr ansprechend. Valentinos Betriebssystem sei in der Beziehung völlig irrelevant, sagt sie. »Er hat für mich eine Seele.« Es ist ein wenig bekanntes Phänomen, dem Kathrin Ahäuser künstlerisch nachgeht. Seit 2012 sucht, film, fotografiert sie Objektsexuelle und bringt Menschen wie Valentina dazu, vor der Kamera offen über ihre Liebe zu Laptop und Baukran, Notenpult oder Passagierflugzeug zu sprechen.  Eine Überschwemmung bei McDonald's Auch Ahäusers multimediales Kunstprojekt hat einen Platz auf Schloss Morsbroich, wo die Gruppen-Ausstellung »Liebes Ding – Object Love« jetzt einen riesigen Bogen schlägt – von der sehr privaten Liebe zum leblosen Gegenstand über die Problematik zunehmend intelligenter Maschinen führt der gesellschaftskritisch engagierte Rundumschlag bis in die globale Umweltkatastrophe, veranschaulicht durch ein Video der dänischen Künstlergruppe Superflex. Ganz still und ohne jede Dramatik wird da die durch den Klimawandel begünstigte Überschwemmung einer fiktiven McDonald’s Filiale geschildert.  Solch apokalyptische Zukunftsaussichten haben natürlich wenig mit Menschen wie Valentina und…