Nach der lit.Cologne Spezial ist vor der lit.Ruhr ist vor der lit.Cologne Spezial: Im Herbst kommen erneut zahlreiche literarische Stimmen in den Westen.
Kaum ist das Banner der Lit.Cologne mit den stilisierten pinken Anführungszeichen in Köln eingerollt, startet schon die lit.Ruhr: Die Organisator*innen der Lesefestivals scheinen geradezu unermüdlich Veranstaltung um Veranstaltung zu organisieren – denn eine Pause zwischen den zahlreichen Terminen und Reihen aus ihrem Haus gibt es kaum: Am 7. Oktober startet das Literaturfestival in Essen, am 13. geht es schon mit einer Sonderreihe der Lit.Cologne in Köln weiter – dann sogar bis in den Dezember hinein.
Im Schatten der Frankfurter Buchmesse bekommt so auch das Publikum ein Gefühl dafür, wie es um die Termindichte der Verlagswelt rund um das Branchentreffen bestellt ist, und sieht sich mit der Luxusfrage konfrontiert, wann eigentlich gerade kein Literaturfestival stattfindet. Angesichts vieler talentierter Stimmen, Buchvorstellungen, Polit-Talks und des bei der lit.Ruhr gleichermaßen umfangreichen Kinderprogramms ist Zeitmanagement gefragt.
Musik und Politik
Dabei bietet das zwischen Zeche und Dom aufgespannte Programm auch Nachholchancen: Wer etwa Susanne Abels oder Caroline Wahls Präsentationen ihrer neuen Romane im Kölner Septemberprogramm verpasst hat, kann die Lesungen am 8. bzw. 12. Oktober auf Zeche Zollverein bzw. in der Lichtburg Essen besuchen. Außerdem im Programm beider Reihen: Eine musikalisch-literarische Revue zum Komponisten Joseph Haydn oder ein Abend mit Gastroenterologin Giulia Enders und ihrem neuen Buch »Organisch«. In Essen stellt Volker Kutscher dazu die Fortsetzung seiner Rath-Romane vor – illustriert von Kat Menschik.
Neben Bestseller-Autor*innen setzen die lit-Festivals auch auf Literatur als Medium zur Reflexion politischer und sozialer Fragen. Wer Auseinandersetzungen zu Demokratie und Gesellschaft sucht, findet sie in »Was Demokratie ausmacht«, einem Abend mit dem Philosophen und Politikwissenschaftler Julian Nida-Rümelin am 11. Oktober auf Zollverein in Essen. Dazu stellt der Philosoph und Publizist Michel Friedman am 17. Oktober im Comedia-Theater Köln seine »Liebeserklärung eines verzweifelten Demokraten« vor.
Konflikte und wie man mit ihnen umgeht – darüber diskutiert am 12. Oktober in Essen die Grünen-Politikerin Ricarda Lang mit dem Soziologen Steffen Mau sowie die Klimaaktivistin Luisa Neubauer mit der Publizistin Carolin Emcke am 19. Oktober in Köln. Auch Sport gibt’s im Programm: Am 7. Oktober präsentiert der ehemalige Fußballnationalspieler Christoph Kramer sein literarisches Debüt in Essen, während am 19. Oktober in Köln die beiden ehemaligen Profis Erik und Rick Zabel vom großen Glück des Rennradfahrens erzählen.






