Das Snowdance Independent Festival, gegründet 2014 in Landsberg am Lech, ist Anfang 2023 nach Essen gezogen. Die zweite Ausgabe, die den markanten Förderturm der Zeche Zollverein als Logo verwendet, geht nun vom 25. Januar bis 2. Februar 2024 über die Bühne. Mit der Essener Lichtburg kann Festivaldirektor Thomas Bohn ein Vorzeigekino nutzen.
Der Indie-Film (unabhängig von Sende- und Förderungsanstalten und großen Verleihern) steht im Rampenlicht des Festivals. Auch Branchen- und Szene-Begegnungen werden großgeschrieben. Auf einen roten Teppich oder VIP-Bereich legt Bohn keinen Wert. Vielmehr definiert er das Festival als »Treffpunkt und Schmelzpunkt für Schauspieler, Regisseure, Produzenten und alle Arten von Menschen, die sich für Film interessieren«.
Doppelte Hommage
Wie das Namensspiel schon sagt, orientiert sich Thomas Bohn am Sundance Festival, das 1978 in Utah ins Leben gerufen und 1981 von Robert Redford übernommen wurde. Der Hollywood-Star verlegte das Festival in den Winter. Da mag die deutsche Version gleich doppelte Hommage an das amerikanische Vorbild sein.
Ein Filmfestival in den kalten Monaten hat Vor-und Nachteile: Man sitzt gern im Warmen und meidet das unwirtliche Draußen (auch die Berlinale war einst ein Sommer-Festival), aber Open-Air-Feeling wie in Locarno lässt sich nicht einrichten. Und Skipisten wie in Utah gibt es im Revier eh nicht. Aber ein Programm, das allerdings bei Redaktionsschluss nicht feststand – zu diesem Zeitpunkt konnten noch Filmvorschläge eingereicht werden.
Ein Blick auf die Gewinner des Jahres 2023 zeigt aber den weiten Radius des unabhängigen Filmangebots: Aus Deutschland, England und Kanada kamen die Siegerfilme in den Kategorien Spiel-, Dokumentar-, Feature- und Kurzfilm sowie für das Beste Drehbuch und den Besten Nachwuchs-Regisseur.
25. Januar bis 2. Februar
Lichtburg Essen
Das Programm und weitere Informationen gibt es hier: snowdance.net