1024 begannen Benediktinermönche mit dem Bau eines Klosters in Brauweiler. Zum 1000-jährigen Jubiläum des bedeutenden Kulturdenkmals sind an die 100 Events geplant.
Den ersten Spatenstich setzten natürlich Mönche: Laut urkundlicher Überlieferung sollen es sieben Mönche gewesen sein, die der Reformabt Poppo von Stablo nach Brauweiler gesandt hatte, um am 14. April 1024 den Bau eines Klosters zu beginnen. 1000 Jahre später, am 14. April 2024, steht nun ein Festakt an – damit geht es los, das Jubiläumsjahr im schmucken Kulturdenkmal.
Vier Jahre später, 1028, war das romanische Klostergebäude und die Kirche St. Nikolaus mit dem markanten Westturm eingeweiht worden. 1802 war es allerdings vorbei mit der monastischen Herrlichkeit. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgehoben – die preußische Regierung brachte ein Bettlerdepot und eine Arbeitsanstalt unter. St. Nikolaus diente fortan als katholische Pfarrkirche.
Alles andere als ein Ruhmesblatt ist die Geschichte der ehemaligen Abtei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wo einst Mönche versammelt waren, um Gott zu ehren, richtete die Kölner Justizverwaltung 1920 ein »Bewahrungshaus« und »Zellengebäude« ein. Die Nationalsozialisten machten daraus 1933 ein KZ, das nach einem Jahr zum Gefängnis der Kölner Gestapo umfunktioniert wurde. An dieses traurige Kapitel der Abteigeschichte erinnert seit 2008 eine Gedenkstätte auf dem Gelände.
Seit 1954 ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR) Hausherr vor Ort. Die mittelalterlichen und barocken Gebäude beherbergen unter anderem das Archiv des Verbands, das LVR-Amt für Denkmalpflege sowie das Archiv für Künstlernachlässe.
Das Programm zum 1000-jährigen Bestehen hat der LVR gemeinsam mit dem Freundeskreis der Abtei Brauweiler, der Kirchengemeinde St. Nikolaus und der Stadt Pulheim auf die Beine gestellt. Die Restaurierung der Klostergebäude und die Anlage eines Klostergartens gehören ebenso zu den Highlights wie eine neue Dauerausstellung zur Geschichte der Abtei und eine Erweiterung der Gedenkstätte Brauweiler.
Bereits im Januar startet das Jubeljahr unter anderem mit einem »Science Slam im Kloster«. Ein Open-Air-Kino im Wirtschaftshof soll im Juni und Juli folgen. Wer mehr über das Leben der Benediktinermönche im Mittelalter erfahren will, dem sei der »Salon im Kloster« empfohlen. Last but not least gibt es Publikationen zu Geschichte, Kunst und Kultur der ehemaligen Abtei, eine neue Homepage des Kulturzentrums sowie einen Media-Guide.