…gibt’s nicht nur zwischen Buchdeckeln und in den eigenen vier Wänden zu erleben. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.
BÜHNEN FÜR BÜCHER
»LITERATUR IN DEN HÄUSERN DER STADT« LÄDT IN PRIVATWOHNUNGEN UND HÄUSER.
Sicherlich ist es schön, das Lieblingsbuch auf der heimischen Couch zu lesen. Doch wie wäre es, die Bücher auf einer fremden Couch lesen zu lassen? Beim Festival »Literatur in den Häusern der Stadt« lesen Schriftsteller*Innen in Wohnungen, Kanzleien oder Friseursalons, an Orten, an denen Literatur sonst selten einen Raum bekommt. Dabei verknüpfen sich die Orte mit der Literatur und erschaffen so eine ganz neue Erfahrung. Der Autor Fridolin Schley ist mit seinem Roman »Die Verteidigung« im Oberlandesgericht Köln zu Gasts, Hubertus Butin hält im Bahnhof Rolandseck einen Vortrag über Kunstfälschung. Das Programm reicht dabei von Lesungen über Musik bis hin zu Vorträgen.
8. bis 13. Juni in Köln und Bonn, kunstsalon.de
LITERATURTAGE IN DER LANDESHAUPTSTADT
SCHMÖKERN UND FLANIEREN IN DÜSSELDORF
Lesungen in den unterschiedlichsten Formaten gibt’s bei den Literaturtagen in der Landeshauptstadt.
bis 13. Juni, www.literaturbuero-nrw.de
VON STÄDTEN UND DÖRFERN
DAS CENTER FOR LITERATURE LÄDT AUF BURG HÜLSHOFF ZUM DROSTE FESTIVAL.
Literatur anders, neu zu entdecken – dafür steht das Center for Literature auf Burg Hülshoff seit seiner Gründung. In diesem Jahr wird beim Droste Festival unser Lebensraum von Expert*innen nicht nur aus der Literaturszene, sondern auch aus der Kunst, Stadtplanung und Regionalentwicklung in den Blick genommen. Dazu passt der Titel »Stadt/Land im Fluss«, unter dem es (auch) um die Frage geht, wie und wo wir heute und in Zukunft leben wollen. Das Künstlerinnenkollektiv flexen und House of [blænk] inszenieren am Rüschhaus einen Performance-Walk, der die Grenzen und Verbindungen zwischen Land und Stadt ausloten will. In Kooperation mit dem BurgJazz Festival Lüdinghausen wird eine literarisch-musikalische Wanderung von Burg Hülshoff nach Burg Vischering mit Yumi Ito & Szymon Mika organisiert. Bei einem Picknick auf der Wiese kann man einem fiktiven Briefwechsel zwischen Annette von Droste-Hülshoff und Jane Austen lauschen. Zudem will die Gruppe LIGNA in einem Audiowalk den Waldspaziergang neu erfinden. Darüber hinaus gibt es Diskussionsrunden, einen Hörspiel-Workshop für alle Altersklassen und die Möglichkeit zum Picknicken im Rüschhaus-Garten.
16. bis zum 19. Juni, burg-huelshoff.de
FLANIER-FREUDEN
IN WUPPERTAL UND DÜSSELDORF WERDEN LITERATURSPAZIERGÄNGE ORGANISIERT.
Was für ein Wort! Das »Flanieren« dürfte jede*r kennen – aber was bitte schön bedeutet »Flexen«? »Flanieren heißt, sich um nichts zu kümmern. Wer sich erlauben kann zu flanieren, kann sich erlauben, sorglos zu sein«, wird Anke Stelling auf der Internetseite zu einer neuen Veranstaltungsreihe in Wuppertal und Düsseldorf zitiert. Flexen sei ein »sehr bewusstes Bewegen im städtischen Raum« heißt es in einem Buch von ihr – aus diesem Grundgedanken heraus haben die Kuratorinnen Caroline Keufen und Ava Amira Weis zehn Literaturspaziergänge konzipiert, bei denen Autor*innen und Darsteller*innen Texte vortragen. Geplant sind Gespräche etwa über die Bewegung der Zukunft oder ein Nachtspaziergang mit Poetry Slam.
bis 18. September, www.dieboerse-wtal.de/flexen/
ZWISCHEN NIEDERRHEIN UND MAAS
LITERATUR OHNE GRENZEN – BEIM LITERARISCHEN SOMMER
Literatur ohne Grenzen – dafür steht der Literarische Sommer seit 20 Jahren. Für Lesungen von deutschen und niederländischen Schriftsteller*innen in der Rhein-Maas-Region. 1999 von den Städten Krefeld, Mönchengladbach und Neuss gegründet, organisieren mittlerweile rund 20 Partnerstädte in Deutschland, den Niederlanden und Belgien ein Programm mit oft weit über 50 Veranstaltungen. Neben Lesungen gehören dazu Gespräche mit Übersetzer*innen und Literaturfachleuten sowie literarische Spaziergänge.
7. bis 28. Juli, literarischer-sommer.eu
FAHRTWIND IM BUSDEPOT
»WEGE DURCH DAS LAND« BRINGT LITERATUR UND MUSIK NACH OSTWESTFALEN-LIPPE.
»Padersprinter« heißen die Stadtbusse, die Fahrgäste durch Paderborn befördern. In ihrem Depot wird jetzt Kultur gemacht – der Reihe »Wege durch das Land« sei Dank: Umgeben von Bussen und Oldtimern, will der Autor Klaus Modick vom Ankommen und Abfahren erzählen – und aus seinem Roadtrip-Buch »Fahrtwind« lesen. Das Chorwerk Ruhr zelebriert »The Sound of Silecne« in der Christuskirche Obernbeck, während der Lyriker Christian Maintz auf Gut Holzhausen über Komik und Melancholie nachdenkt. Ungewöhnliche Formate an ungewöhnlichen Orten – dafür steht das Literatur- und Musikfestival im Ostwestfalen-Lippe seit längerem schon. Diesmal unter dem Motto »Unendlicher Spaß«. Wie wirkt Humor in Zeiten der Krise? Insgesamt treten in diesem Jahr 129 Künstler*innen aus 22 Nationen bei rund 28 geplanten Veranstaltungen auf – in Industriehallen, aber auch Schlössern, in Museen, Gutshöfen und in einem Bergwerk.
bis 21. Juli, wege-durch-das-land.de