Nach einigem Hick-Hack soll das Deutsche Fotoinstitut (DFI) seine Arbeit 2026 in Düsseldorf aufnehmen. Doch was genau ist denn nun geplant?
Es soll bald losgehen, immerhin. Die Gründungskommission des Deutschen Fotoinstituts (DFI) hat ein Konzept für die neue Einrichtung vorgelegt, die ganz sicher in Düsseldorf (und ganz sicher nicht mehr in Essen) an den Start gehen soll. Doch vorerst hängt die schöne Schlagzeile, dass sie schon ab 2026 entstehen wird, ein wenig in der Luft. Umweht von dicken Fragezeichen, die bisher weder von der NRW-Kulturministerin Ina Brandes noch von Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller aus dem Weg geräumt werden konnten – etwa wo denn genau das DFI entstehen wird.
Zunächst also zu den Dingen, die feststehen: Die Bedeutung der Fotografie ist unbestritten – als Kunstform, wie auch als Trägerin von Wissen und Erinnerung. Ebenso wenig steht die Bedrohung des Mediums in Zweifel. Vor allem aufgrund der oft sehr empfindlichen Trägermedien. Hinzu kommt, dass viele prägende Fotograf*innen das Rentenalter erreichen und nicht wissen, wohin mit ihren Nachlässen. Um solche Themen soll sich künftig das DFI kümmern. Es soll zentrale Anlaufstelle, Forschungszentrum und Schnittstelle für das fotografische Erbe sein. Als Museum oder Ausstellungshaus ist das Institut nicht gedacht. Doch könnte dort eine Dauerausstellung zur Geschichte und Materialist der Fotografie eingerichtet werden, so die Empfehlungen der siebenköpfigen Gründungskommission, zu deren prominenten Mitgliedern Susanne Gaensheimer, Leiterin der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf und Peter Gorschlüter als Direktor des Essener Museum Folkwang zählen.
Viele Fragen offen
Ein Knotenpunkt also, der Know-How bündelt, Wissen vermittelt, beratend tätig wird für Sammlungen und Institutionen im ganzen Land, die sich bisher oft einzeln und allein mit den Problemen herumgeschlagen haben. Auch um technische und rechtliche Fragen soll sich das DFI dabei kümmern, außerdem eine digitale Plattform zur Erschließung der fotografischen Bestände in Deutschland schaffen. Schließlich sollte sich das Institut die Vermittlung von Fach- und Allgemeinwissen zur Fotografie zum Ziel setzen, so die Expert*innen. Sie haben sogar noch etwas weitergedacht und für die künftige Bleibe des DFI eine zweigeteilte Lösung vorgeschlagen: Zum zentralen Standort in der City könnte ein zweiter am Stadtrand kommen als Lager für Bestände und Archive.
Ob diese Idee umgesetzt wird? Das bleibt bisher unklar. Zwar steht das nicht allzu üppige Budget für die Baukosten bereits fest – 86 Millionen Euro, die sich Bund und Land teilen wollen. Doch wo das DFI hin soll, scheint unklar. Neubau oder bestehende Immobilie? Ein oder zwei Unterkünfte? Am Düsseldorfer Ehrenhof oder einem anderen Ort? Unbeantwortet bleibt auch die Frage, wer sich die gewiss nicht unerheblichen laufenden Kosten für des DFI wie aufteilt. Inklusive der Gehälter – 37 feste Mitarbeiter*innen seien das Minimum, so die Gründungskommission.
So scheint es zumindest ein ehrgeiziger Plan, den Ina Brandes verfolgt, wenn sie 2026 als Starttermin für das DFI anpeilt. Es bleibt noch viel zu tun.






